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Magenband 

 Das Magenband
auch Gastric Banding

Das anpassbare Magenband wurde von Lubomyr L. Kuzmak in den USA entwickelt. Er setzte dieses Verfahren 1983 das erste Mal ein und entwickelte es in den folgenden Jahren weiter.

Wer kommt für ein Magenband in Frage?
Zur Feststellung, ob ein Magenband für Sie geeignet ist, werden meist u.a. folgenden Kriterien herangezogen:


 

  •  Sie leiden seit mehr als 5 Jahren an      starkem Übergewicht.
  • Ihr Body-Mass-Index (BMI) sollte über 40 kg/m² sein. Der  BMI berechnet sich wie      folgt: 

 

  • Sie nehmen Süßigkeiten und süße Getränke eher selten zu sich und mögen      deftige Kost lieber. 
  • Sie sollten zwischen 18 und 65 Jahre alt sein.
  • Sie leiden an Gesundheitsproblemen, die mit Fettleibigkeit in      Verbindung stehen, z.B. Diabetes, Gelenkprobleme, Bluthochdruck,      Herzprobleme oder Schlaf-Apnoe, oder entsprechende Erkrankungen sind zu      erwarten.
  • Sie haben ernsthaft versucht, auch unter ärztlicher Aufsicht!      abzunehmen und waren zunächst erfolgreich, haben dann aber wieder      zugenommen.
  • Sie sind bereit, Ihre Essgewohnheiten und Ihre Lebensweise drastisch      zu ändern und sich regelmäßig überwachen zu     lassen. Dies      betrifft auch sportliche Betätigung.
  • Sie leiden an keiner Krankheit, die möglicherweise die Ursache Ihres      Übergewichts ist (z.B. Schilddrüsen-Unterfunktion,      Nebennierenrinden-Überfunktion, aber auch psychologische Krankheiten und      Störungen)

Was wird gemacht?

Das verstellbare Magenband ist ein Band aus Silikon mit einem Ballon, das individuell durch eine Injektion aufgefüllt werden kann. Das Band wird laparoskopisch um den oberen Teil des Magens gelegt.

Dadurch wird ein kleiner Teil des Mageneinganges vom Hauptteil des Organs abgetrennt, ein kleiner Teil oberhalb des Magenbandes mit ca. 15-20 ml Inhalt (
Pouch = Magentasche) vom großen Teil unterhalb des Magenbandes. Das verstellbare Magenband bietet dem Chirurgen die Möglichkeit, die Enge des Magenbandes genau einzustellen. 
Bei dem Material handelte es sich zunächst um Dacran, seit 1986 besteht das Band aus Silikon.


Der Vormagen (Pouch) hat nur ein kleines Füllungsvermögen. Bereits bei der Befüllung mit nur wenig Nahrung entsteht ein Druck auf die Magenwand, was ein Sättigungsgefühl für den gesamten Magen erzeugen kann. Leider ist dieses Sättigungsgefühl jedoch nicht bei jedem Patienten gleich stark ausgeprägt.

Entscheidende Vorteile des Magenbandes gegenüber anderen Verfahren:

  • Die Organe werden bei der Operation nicht verändert!
  • Der Ausgangszustand ist bei Bedarf wieder herstellbar.
  • Das Band ist von außen über ein Schlauchsystem (Port) steuerbar.

Mittlerweile gibt es verschiedene Band-Typen und Bandgrößen.

Die gängigsten Magenbänder

 

LAP-BAND 
von Kuzmak-Bio-Enterics, USA.
Füllungsmenge bis ca. 5 ml.
Harte Aussenhaut.

Schwedenband-SAGB
von Optech Medical AG, Schweiz
Füllungsmenge bis ca. 11 ml 
Flexibles Vollsilikonband.

Grundsätzlich besteht ein Magenband aus dem Band, dem Schlauchsystem und dem Port. Die Bänder werden meist aus Silikon-Elastomer hergestellt. Die innere Oberfläche des Bandes, ist aufblasbar. Der Port dient der Steuerung (Einstellung) des Magenbandes.

Wie wird operiert?

Die Operation dauert ein bis zwei Stunden und wird in Vollnarkose durchgeführt. Das Magenband wird im Regelfall durch einen laparoskopischen Eingriff durchgeführt: Mittels 4-5 kleiner Einstiche werden die Spezialinstrumente für die Operation in die Bauchhöhle eingeführt. 

Es gibt Fälle, in denen ein laparoskopischer Eingriff nicht möglich ist, zum Beispiel dann, wenn der Patient bereits eine Bauchoperation hatte und sich Adhäsionen (Gewebeverwachsungen) gebildet haben. Es ist auch möglich, dass der Chirurg während der Laparoskopie beschließt, doch zu einem traditionellen "offenen" Eingriff überzugehen. Das geschieht zum Beispiel dann, wenn eine schwere Blutung auftritt oder wenn sich beim Einsetzen des Bandes Probleme ergeben. Dann muss ein größerer Bauchwandschnitt ausgeführt werden, damit die Operation beendet werden kann. Der Patient, der sich in Narkose befindet, wird davon nichts merken. Nach einem größeren chirurgischen Eingriff dieser Art verlängert sich der Krankenhausaufenthalt. Es kann auch länger dauern, bis Sie Ihre gewohnten Aktivitäten wieder aufnehmen können.

Nach der Operation

Nach dem Abklingen der Narkose werden Sie wahrscheinlich eine Zeit lang Schmerzen haben, die aber mit herkömmlichen Schmerzmitteln sehr wirksam gelindert werden können. Pflegepersonal und Physiotherapeuten werden Sie dazu ermutigen, das Bett nach der Operation sobald wie möglich zu verlassen und sich zu bewegen. Das ist sehr wichtig zur Vorbeugung von Thrombosen, Atemwegsproblemen und Druckgeschwüren. Einen Tag nach der Operation wird eine Röntgenaufnahme gemacht, während der Sie eine Flüssigkeit schlucken müssen. Sie können diesen Vorgang auf dem Röntgenschirm verfolgen. Der Zweck dieser Untersuchung ist, festzustellen, ob das verstellbare Magenband richtig platziert wurde und die neue Öffnung durchgängig ist. Sie müssen ca. drei Tage im Krankenhaus bleiben.

In den ersten Tagen nach der Operation werden Sie feststellen, dass Sie sich abends schneller müde fühlen als sonst. Das sind die normalen Nachwirkungen der Narkose. Wenn keine Komplikationen auftreten, können Sie innerhalb von ein oder zwei Wochen wieder Ihre normalen Aktivitäten aufnehmen.

Risiken und Komplikationen

Komplikationen können sich während und kurz nach jeder Operation einstellen, so auch bei dem Eingriff, der zum Einsetzen des verstellbaren Magenbandes notwendig ist. Komplikationen allgemeiner Art sind Lungeninfektionen, Milz- oder Leberschäden, Lungenprobleme, Thrombose und Wundheilungsstörungen. Zu den speziellen Komplikationen, die beim verstellbaren Magenband auftreten können, gehören Durchrutschen des Magens durch das Band und Magenüberdehnung (wobei der Magen durch übermäßige Nahrungsaufnahme ausgedehnt wird; er kann dadurch kippen und die Öffnung blockieren). Auch ein erosives Einwandern des Bandes in den Magen ist möglich. Schließlich besteht auch die Gefahr einer Magenperforation während der Operation. Bei Auftreten einer dieser Komplikationen müssen Sie unter Umständen länger im Krankenhaus bleiben oder müssen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals ins Krankenhaus eingewiesen werden. Es kann außerdem zu kleineren Komplikationen kommen, die allerdings kaum einen Einfluss auf den Genesungsprozess haben. Besondere Vorsichtsmaßnahmen und besondere Sorgfalt sind bei Patienten mit bestehenden Erkrankungen, wie z.B. Diabetes oder chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung, angezeigt.

Entfernung des Bandes

In manchen Fällen kann es notwendig sein, das Band wieder zu entfernen. Wurde das verstellbare Magenband laparoskopisch eingesetzt, kann es in der Regel auf die gleiche Weise wieder entfernt werden. Da das Band aus einem Spezialmaterial hergestellt ist, besteht nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass das Band in den Magen und das umliegende Gewebe einwächst. Zurzeit sind keine Gründe bekannt, aus denen das Band zu einem bestimmten Zeitpunkt ersetzt oder entfernt werden muss, es sei denn, es treten Komplikationen auf, oder der Gewichtsverlust bleibt aus. Trotzdem lässt sich nur schwer sagen, ob der Patient das Band sein Leben lang tragen kann.

Einstellung des Magenbandes
Die Steuerung folgt durch eine Punktion des Ports mittels einer langen und sehr dünnen Spezialnadel. Der Port liegt unter der Haut unterhalb der Fettschicht, meist auf dem linken Rippenbogen und erlaubt durch eine stufenlose Flüssigkeitsfüllung eine Steuerung des Magenbandes.
Hierfür wird eine sogenannte Hubernadel und Kontrastflüssigkeit verwendet. Das Band ist mit dem Port durch einen langen Silikonschlauch verbunden.

Je nach Füllungszustand ändert sich der innere Durchmesser des Bandes (
Stoma). Dieses Band ist ist im Röntgenbild sichtbar zu machen. 

Das Reservoir für die Flüssigkeit besteht aus Titan und einem Plastik Septum. Es hält hohen Druck stand und erlaubt bis zu1000 Punktionen mit einer Spezialnadel, ohne dass ein Funktionsverlustauftritt. Das Material Titan verhindert im Gegensatz zu Stahl spätere Untersuchungen wie Computertomographien oder Kernspintomographien nicht. 

Zunächst muss die Punktion unter Röntgendurchleuchtung erfolgen, da auf Grund der fettreichen Bauchdecken ein Auffinden des Ports nicht möglich ist. Durch Einfüllen von Flüssigkeit in die Portkammer wird nach dem Prinzip eines geschlossenen hydraulischen Systems über den Verbindungsschlauch auch das Band gefüllt. Mit steigendem Füllungsvolumen wird der auffüllbare Teil des Bandes weiter aufgeblasen und der Durchmesser des Bandes verringert sich. In einigen Kliniken wird das Band mit einer Kochsalzlösung, in anderen wiederum mit Kontrastmittel befüllt (geblockt).

Nach erfolgreicher Gewichtsabnahme kann die Portkammer meist ertastet werden und die Hilfe des Durchleuchtungsgerätes wird nicht mehr benötigt.
Auf entsprechende Weise kann das Band auch entblockt werden.

Erfolge
Neue Studien: Auch zwei neue Studien (1,2) aus Europa kommen zu dem Ergebnis, dass die laparoskopische Magenband-Operation mit einer niedrigen 
Morbidität und Mortalität (Sterblichkeit) verbunden ist. Die Patienten haben in beiden Studien ca. die Hälfte ihres Ausgangsgewichtes nach der Operation innerhalb von2 Jahren verloren. 

Die Langzeit-Komplikationen waren jedoch nichtgering, sodass das Verfahren der laparoskopischen Magenband-Operation zunächst in erfahrenen Zentren bei entsprechender Indikation durchgeführt werden sollte. 

Ist das Magenband für alle übergewichtigen Menschen geeignet?
Nein, denn das Magenband wirkt nicht bei übermäßigem Konsum von Süßigkeiten und hochkalorischen Getränken. Süßigkeiten, Schokolade, Bier, Chips, Cola usw. rutschen unbehelligt durch das Magenbanddurch. Haben Sie Übergewicht aufgrund dieser Nahrungsmittel kann Ihnen ein Magenband nicht helfen.

Risiken und Komplikationen
Komplikationen können sich während und kurz nach jeder Operation einstellen, so auch bei dem Eingriff, der zum Einsetzen des verstellbaren Magenbandes notwendig ist. Komplikationen allgemeiner Art sind Lungeninfektionen, Milz- oder Leberschäden, Lungenprobleme, Thrombose und Wundheilungsstörungen. Zu den speziellen Komplikationen, die beim verstellbaren Magenband auftreten können, gehören Durchrutschen des Magens durch das Band und Magenüberdehnung (wobei der Magen durch übermäßige Nahrungsaufnahme ausgedehnt wird; er kann dadurch kippen und die Öffnung blockieren). Auch ein erosives Einwandern des Bandes in den Magen ist möglich. Schließlich besteht auch die Gefahr einer Magenperforation während der Operation. Bei Auftreten einer dieser Komplikationen müssen Sie unter Umständen länger im Krankenhaus bleiben oder müssen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals ins Krankenhaus eingewiesen werden. Es kann außerdem zu kleineren Komplikationen kommen, die allerdings kaum einen Einfluss auf den Genesungsprozess haben. Besondere Vorsichtsmaßnahmen und besondere Sorgfalt sind bei Patienten mit bestehenden Erkrankungen, wie z.B. Diabetes oder chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung, angezeigt.